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Was ist eigentlich ein Burn-out ?
Burn-out ist ein
Syndrom und laut WHO keine eigenständige Krankheit, sondern ein Problem „mit
Bezug auf Schwierigkeiten in der Lebensführung“, welche den Gesundheitszustand
beeinflussen und eine Inanspruchnahme des Gesundheitswesens nach sich zieht.
Die „Päpstin“ in
der Burn-out-Forschung, Christina Maslach, hat das Burn-out-Syndrom in den
1980er Jahren über 3 Hauptkriterien definiert: Emotionale Erschöpfung,
Entfremdung, eingeschränkte Leistungsfähigkeit.
In der Folge
wurden weitere psychische und physische Kriterien hinzugefügt, auch körperliche
Erschöpfung.
Eine heute
geläufige Definition ist die Folgende: Emotionaler, geistiger und körperlicher
„Erschöpfungszustand nach einem vorangegangenen Prozess hoher Arbeitsbelastung,
Stress und/oder Selbstüberforderung.“ (Wörterbuch der Psychologie).
Was sind die Symptome?
Zu den Symptomen
gehören Gleichgültigkeit, Zynismus, Distanz, Reizbarkeit, Anspannung,
Antriebsschwäche, Sinnentleerung, Unwirksamkeit, Hyperaktivität.
Wie ist der Verlauf des Burn-out-Syndroms?
Im
Entwicklungsverlauf kann man 12 Phasen abgrenzen (in Anlehnung an eine Uhr). Man
kann davon ausgehen, dass nach dem Überschreiten von Phase 6 zwingend
professionelle Hilfe angeraten werden muss, also ist im Falle eines Burn-outs
fünf vor zwölf um sechs Uhr !!!
Diese Phasen
können wie folgt aufgeführt verlaufen, müssen aber nicht in dieser Reihenfolge
ablaufen:
- Drang, sich selbst und anderen Personen etwas beweisen zu wollen
- extremes Leistungsstreben, um besonders hohe Erwartungen erfüllen zu können
- Überarbeitung mit Vernachlässigung persönlicher Bedürfnisse und sozialer Kontakte
- Überspielen oder Übergehen innerer Probleme und Konflikte
- Zweifel am eigenen Wertesystem sowie an ehemals wichtigen Dingen wie Hobbys und Freunden
- Verleugnung entstehender Probleme, Absinken der Toleranzgrenze
- Rückzug und dabei Meidung sozialer Kontakte bis auf ein Minimum
- offensichtliche Verhaltensänderungen, fortschreitendes Gefühl der Wertlosigkeit, zunehmende Ängstlichkeit
- Depersonalisierung durch Kontaktverlust zu sich selbst und zu anderen Personen; das Leben verläuft zunehmend funktional und mechanistisch
- innere Leere und verzweifelte Versuche, diese Gefühle durch Überreaktionen zu überspielen wie beispielsweise durch Sexualität, Essgewohnheiten, Alkohol und andere Drogen
- Depression mit Symptomen wie Gleichgültigkeit, Hoffnungslosigkeit, Erschöpfung und Perspektivlosigkeit
- erste Gedanken an einen Suizid als Ausweg aus dieser Situation; akute Gefahr eines mentalen und physischen Zusammenbruchs
Was sind die Ursachen?
- Stress
und ein damit verbundenes Gefühl der Ohnmacht
- Ungleichgewicht
zwischen Leistung und Anerkennung
- Vom Arbeitsplatz
(oder auch vom sozialen Umfeld) ausgehende Belastungen
Wo stehe ich im Bezug auf Burn-out, ist es 3 Uhr, 6 Uhr oder fünf vor zwölf?
Einen ersten Hinweis auf eine Gefährdung durch Burn-out kann ein Fragebogen in Form eines Online-Testes* geben. Das daraus erhaltene Ergebnis ersetzt zwar keine Diagnostik durch einen Spezialisten (auch wegen der diagnostischen Nähe zur Depression u. a.), kann aber zum Anlass genommen werden, die aktuelle Situation einzuschätzen und ggf. Maßnahmen zu ergreifen.
Eure OGBL-Betriebsräte können Euch hierbei unterstützen, indem sie sich mit höchster Diskretion mit Euch Euren Status anschauen und Euch, wenn nötig, geeignete Empfehlungen für ein weiteres Vorgehen unterbreiten. Bitte wendet Euch direkt an Eure Betriebsräte oder alternativ per Email an folgende Adresse: lalorgnettesba@gmail.com
Link zum Test: https://www.plakos.de/burnout-test/